ICD-10-Codes
Dysmorphophobie |
F22.8 |
Sonstige anhaltende wahnhafte Störungen
Wahnhafte Dysmorphophobie |
F45.2 |
Hypochondrische Störung
Dysmorphophobie (nicht wahnhaft) |
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Bei Dysmorphophobie handelt es sich um eine Störung der Wahrnehmung des eigenen Leibes. Im DSM-IV wird sie Körperdysmorphe Störung genannt (engl. Body Dysmorphic Disorder), gleichbedeutend ist Körperbildstörung (engl. Body Image Disturbance).
Neu auftretende Verletzungen, Behinderungen, Entstellungen oder eventuell nur kleine Veränderungen am Körper oder der Körperwahrnehmung können Menschen aus dem "Gleichgewicht" bringen. Liegt objektiv betrachtet kein Grund für eine Störung des Körperbildes vor, können Fremd- und Selbstwahrnehmung erheblich auseinanderklaffen.
Das kann v. a. im Zusammenhang mit den inzwischen massenweise bei Mädchen und jungen Frauen auftretenden Essstörungen der Fall sein. Folglich ist die Körperbildstörung eine in der Psychosomatik verwendete Diagnose, wobei die Körperbildstörung zugleich Ursache als auch Folge der Erkrankung zu sein scheint. Es handelt sich um eine psychische Störung, bei der Betroffene befürchten, durch einen Defekt, der für andere entweder überhaupt nicht oder lediglich minimal erkennbar ist, stark entstellt zu sein. Aufgrund dieser Angst zeigen Dysmorphophobiker bestimmte Verhaltensweisen, die sich zum einen auf das Überprüfen und zum anderen auf das Kaschieren des vermeintlichen Makels beziehen. Sie sind der festen Meinung, sie seien hässlich.
Zudem fühlen sich die Betroffenen in der Öffentlichkeit von anderen angestarrt und fürchten, die vermeintliche Entstellung gebe anderen Anlass zu Ablehnung und Verachtung – was häufig einen Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben zur Folge hat.
Definition
(zitiert nach dem Buch ‚Pflegediagnosen und Maßnahmen’ von Marilynn Doenges, Mary Frances Moorhouse, Alice C. Geissler-Murr:; Verlag Hans Huber, 3. Auflage 2002) Ein vom Patienten definierter Belastungszustand, der zeigt, dass der Körper nicht mehr länger das Selbstwertgefühl einer Person unterstützt und sich störend auf die Person auswirkt, indem er ihre sozialen Beziehungen begrenzt. Ein verändertes Körperbild liegt vor, wenn individuelle und soziale Copingstrategien zur Veränderung der Körperrealität, des Körperideals und der Körperrepräsentation durch Verletzung, Erkrankung oder Behinderung oder soziale Stigmatisierung unwirksam oder überfordert werden. (Price, 1999)